Wertherbruch bekommt ein Neubaugebiet mit ca. 15 Baugrundstücken – eine gute Entscheidung für die Menschen und Familien, die sich ein Eigenheim in dem schönen Ortsteil an der Issel wünschen.
Bis die ersten Bauarbeiten beginnen können, werden wohl noch einige Monate vergehen. Diese Zeit kann man nutzen – bietet so ein Baugebiet auf der grünen Wiese doch die große Chance, sich ausgiebig mit dem Versorgungskonzept zu beschäftigen.!
Denn die Zeiten der Öl- und Gasheizungen sind vorbei. Mal abgesehen davon, dass kaum jemand gerne einen Tank im Keller oder Garten stehen hat, sprechen auch wirtschaftliche und ökologische Gründe dagegen. Die Alternativen von heute sind z.B. Pellet-, Wärmepumpen-Heizungen oder Solarthermie – in vielen jungen Wohnsiedlungen gibt es daher einen bunten Blumenstrauß aus den verschiedenen modernen Heizkonzepten und natürlich auch immer wieder PV-Anlagen auf den Dächern zur eigenen Stromerzeugung.
So haben Bauherren die berüchtigte Qual der Wahl, wobei der finanzielle Rahmen natürlich immer auch eine gewichtige Rolle spielt. Und am Ende „kocht jeder sein eigenes Süppchen“.
Muss das so sein? Oder geht das nicht auch besser, wirtschaftlicher, nachhaltiger?
Genau dieser Frage gehen wir von der USD schon länger nach, zumal die grundsätzliche Lösung ja auch bereits auf dem Tisch liegt:
Ein Nahwärmenetz für Wertherbruch.
Der Gedanke eines gemeinsamen Nahwärmenetzes für die städtischen Gebäude (Feuerwehr, Bürgerhalle, Schule) und die private Wohnbebauung ist mittlerweile verworfen worden, was hauptsächlich auf finanzielle Aspekte (insbes. Förderungsmöglichkeiten) zurückzuführen ist. Das jedoch ist kein Nachteil: Man kann das Thema nun rein aus Sicht der angehenden Hauseigentümer betrachten, ohne besondere Rücksicht auf Belange der Stadt nehmen zu müssen.
Schauen wir uns also mal an, was es mit diesem Nahwärmenetz eigentlich so auf sich hat!
Was ist eigentlich ein Nahwärmenetz?
- Kleine zentrale Anlage, die räumlich abgegrenzte Bereiche mit Wärme versorgt (Straßenzug, kleines Baugebiet)
- Viele teilen sich eine große Zentralheizung, ähnlich wie im Mehrfamilienhaus
Welche Vorteile bringt so ein Nahwärmenetz?
- Geringere Kosten für die Heiztechnik
- Kein Brennstofflager (Öl-/Gas-Tank) im Haus = weniger Flächenverbrauch
- Kein Schornstein im Haus
- Investitionskosten für die Heiztechnik lassen sich auf alle Teilnehmer umlegen
- Höhere Effizienz
- Vorteile, um Anforderungen der EnEV2016 zu erreichen
- Geringer Aufwand bei der Gebäudeerrichtung (1.000€ – 7.000€ Ersparnis um EnEV2016 Ziele zu erreichen)
So viele Vorteile, da muss es doch auch Nachteile geben!?
- Rechnet sich nur, wenn viele mitmachen
- Anbieterwechsel schwierig
- Lange gebunden
Welche möglichen Wärmequellen gibt es?
- KWK (Kraft-Wärme-Kopplung)
- Macht Wärme und Strom
- Hoher Wirkungsgrad (90%, davon 50% thermisch)
- Wärmepumpe
- Kann mit Öko-Strom völlig nachhaltig betrieben werden
- Öl-/Gas-Brennwertanlage
- Günstig aber nicht nachhaltig, da fossiler Brennstoff
- CO2 Ausstoß
- Kombinationen (Hybrid-Heizungen)
- Eine Kombination aus verschiedenen Technologien
Welche baulichen Anlagen sind für ein Nahwärmenetz erforderlich?
- Heizzentrale:
- Je nach Technik und Versorgungsmenge reichen 1-3 Fertiggaragen für die gesamte Technik aus (3 x 5 x 2m)
- Wärmenetz:
- 2 Einzelrohre oder ein Doppelrohr
- Verlegung 80cm-170cm unter Gelände OK
- Im Haus:
- Übergabestation (Wärmetauscher)
Wer baut und betreibt denn überhaupt so ein Nahwärmenetz?
- Investor:
- Errichtet und betreibt die Anlage
- Ist verantwortlich für störungsfreien Betrieb
- Rechnet jährlich die Wärmekosten ab
- Kümmert sich um alle Meldepflichten
- Führt Instandhaltung und Erneuerungsarbeiten an der Anlage durch
- Ist Ansprechpartner für Wärmekunden
- Verdient an den Gewinnen
- Trägt alle Risiken
- Genossenschaft
- Bürger bzw. Hauseigentümer selbst treten als Betreiber in Aktion
- Eigenständige Bewältigung der o.g. Aufgaben
- Vergemeinschaftung von Chancen und Risiken
Die letztgenannte Frage nach dem Betreiber ist eigentlich die spannendste: Hier entscheidet sich, ob im Rahmen eines Nahwärmenetzes die Verbraucher selbst unternehmerisch aktiv werden möchten oder ob man passiv bleibt und lediglich den mit einem Investor ausgehandelten Preis zahlt.
Bei einer Genossenschaft steht der gemeinschaftliche Gedanke im Vordergrund. Die finanzielle Last aus Investition und Risiko wird auf möglichst viele Schultern verteilt, gleichzeitig können alle von den Vorteilen der Lösung profitieren – und handeln gemeinsam nachhaltig.
Die Entscheidung können selbstverständlich nur die Beteiligten selbst treffen. Daher muss man rechtzeitig mit den Menschen ins Gespräch gehen.
Aber warum sollten interessierte Wertherbrucher (und die es werden wollen) denn gerade mit der USD darüber sprechen?
- Wir kümmern uns um Themen wie Nachhaltigkeit und Wohnen, indem wir konkrete Lösungen erarbeiten, von denen am Ende alle profitieren
- Wir sind präsent, vor Ort und auf den digitalen Kanälen
- Mit unseren Rats- und Ausschussmitgliedern sind wir in der Verwaltung der Stadt Hamminkeln gut vernetzt
- Wir sind unabhängig und müssen nicht erst interne Hierarchien überwinden, bevor wir zur Tat schreiten können
- Mit den Vertretern der anderen Parteien gehen wir gerne in den Dialog, wenn es darum geht, an gemeinsamen Zielen zu arbeiten
- Mit Oliver Duhr haben wir einen Experten in unseren Reihen, der auf umfangreiche Erfahrungen als Betreiber nachhaltiger Energienetze zurückgreifen kann.
Nutzen Sie die Chance, Wertherbruch zu einem Vorreiter zu machen: Mit einem Nahwärmenetz nachhaltig und wirtschaftlich in die Zukunft!