Die USD hat im November nochmals die Aufstellung einer Freiflächenanlage am Klärwerk beantragt. Der im September 20 gestellte Antrag fand, trotz des positiven Feedbacks der Verwaltung und auch des Klimabeirates, bei den anderen Fraktionen keine Zustimmung und musste daher damals zurückgezogen werden. .
Mit dieser weiteren Konkretisierung und Betrachtung der verschiedenen Lösungsmöglichkeiten hoffen wir nun auf eine positive Zustimmung der anderen Fraktionen, da die Stadt Hamminkeln hiermit sowohl klimatechnisch, als auch wirtschaftlich einen Riesenschritt machen kann.

Folgende Hauptargumente liegen vor:
– Die beanspruchte Fläche ist als Erweiterungsfläche Klärwerk beplant und nicht als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. (Die Fläche wurde, da keine Erweiterung des Klärwerkes vorgesehen war, an den benachbarten Landwirt vorübergehend verpachtet). Nun ist aber die eigentlich Zielsetzung „Erweiterung Klärwerk“ vorgesehen. Der Landwirt würde die Fläche zwar gerne weiter bewirtschaften, sieht aber keine existenzielle Bedrohung gegeben, da hier nur 1/3 der verpachteten Fläche (ca. 0,6ha von 1,6ha) zurückgenommen werden müssen. Der Landwirt bewirtschaftet in Summe über 100ha, die Fläche entspricht daher weniger als 0,6% der gesamten bewirtschafteten Fläche.

– Über die Abschreibungsdauer der Anlage (Annahme ca. 20 Jahre) dürften sich Kostenvorteile, auf Basis geringerer Strombezugskosten und entfallender Strompreissteigerungen, in Höhe von über 1 Million Euro ergeben

– Mit Ausrufen des Klimanotstandes sollten die Maßnahmen, die zu nennenswerte Klimaverbesserungen führen, unbedingt umgesetzt werden. Wir könnten hiermit den Gesamtausstoßes Hamminkelns um jährlich 275to CO2 reduzieren, das dürfte eine der größten Einzelmaßnahmen in Hamminkeln sein.

– Die Fläche unterhalb der Freiflächenanlage kann, wie auch vom Klimabeirat vorgeschlagen, für die Biodiversität oder auch für landwirtschaftliche Nutzung ( z.B. Schafe) genutzt werden. (Biotop-Solarpark)

– Das Klärwerk ist der Hauptenergieverbraucher aller städtischen Einrichtungen (rund 40% des Gesamtstromverbrauchs), wodurch die sich ergebenen klimatechnischen Einsparungen am höchsten sind (damit auch der finanzielle Vorteil am größten).

– Eine Floating Anlage (PV-Anlage auf einer Wasserfläche) auf dem See, links gelegen, ist zwar technisch möglich, aber deutlich teurer (rund 2,4Cent pro kWh) und der Eigentümer (Bocholter Angelsportverein) steht dem erstmals skeptisch gegenüber (Entscheid Mitgliederversammlung steht aus)

– Die mögliche Anmietung der Dachfläche bei Landwirt kann nur 1/3 der Leistung bringen, die die beplante Freiflächenanlage am Klärwerk bringen würde. Zudem sind dann die sich ergebenen Eigentumsverhältnisse zu berücksichtigen und die lange Strecke vom Hof zum Klärwerk würde sich nachteilig auswirken.

– Mit einer Batteriepufferung kann der Nutzungsgrad noch weiter verbessert werden und kostspielige Leistungsspitzen könnten weiter reduziert werden (unabhängige Lastganguntersuchungen liegen hierzu vor)

– Die vom Klimabeirat gemachten Vorschläge zur Gestaltung der Freiflächenanlage sind zu berücksichtigen

– Diese Maßnahme trägt dazu bei, die im Klimaschutzkonzept von 2015 gesetzten Ziele zu erreichen:
75% (100% ab 2030) des Stroms aus erneuerbaren Energien
Reduzierung der CO2-Emissionen um 30% bis 2030
Kommunale Liegenschaften: CO2-neutrale Verwaltung bis 2030

Die Errichtung und der Betrieb, der PV-Anlage an der Kläranlage ist eine weitere Maßnahme, neben den vielen bereits umgesetzten Projekten, die das hohe Engagement der Stadt Hamminkeln im Bereich Klimaschutz zeigen. Bereits heute, wurden bereits viele Projekte mit der Stadt Hamminkeln und ihren Partnern, im Bereich Klimaschutz erfolgreich umgesetzt. Hierzu zählen rund 24 Photovoltaikanlage auf städtischen Dächern die in Teilen die Gebäude mit Strom versorgen, die Gasturbine an der Kläranlage, die KWK Anlage am Hallenbad Hamminkeln und die 12 öffentlichen Ladesäulen in den einzelnen Ortsteilen. Insgesamt wird dieses Projekt der Stadt Hamminkeln enorm helfen, ihre Klimaziele zu erreichen und müsste im Sinne des Klimanotstandes eigentlich unverzüglich realisiert werden.